Freitag, 18. Dezember 2009

Schweizer Nationalteam 2010 II

[Team 2005//photopress//bearbeitet o-zeugs]
-:Gilgien, Niggli, Ebneter, Müller, Imhof, Schuler, Schneider, Wolleb, Cerny, Fritschy, Müller, Ott, Grüniger

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Armstrong

Ashenden wertete Armstrongs biologischen Blutpass von Giro d’Italia und von der Tour de France aus. So stellte der Mediziner fest, dass bei der Italien-Rundfahrt Amstrongs Hämoglobinwerte im Verlaufe des Rennens sichtbar abgefallen seien, was ein normaler Vorgang ist. Dagegen seien die Werte des 38-Jährigen in der Tour, die dieser als Dritter beendete, stabil geblieben. Dies sei ein unübliches Erscheinungsbild und Manipulation daher nicht auszuschliessen.

Der Australier hatte Armstrong schon zuvor mehrfach in Zusammenhang mit Doping gebracht. Er gehörte 2005 zu jener Gruppe, die die Urinproben Armstrongs von der Tour 1999 nochmals untersuchte. Dabei ist für Ashenden zweifelsfrei erwiesen, dass sich Armstrong während seinem ersten von insgesamt sieben Toursiegen mit Epo dopte. Von damals 87 Proben waren bei der Nachuntersuchung 13 positiv. Sechs davon konnten dank der Recherche eines Journalisten der französischen Sportzeitung «L’Equipe» dem Texaner zugeordnet werden.

222.tagi.ch

Forked Looping II

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Schweizer Nationalteam 2010

A-Kader Damen
+ Vroni König-Salmi
Müller Lea
Niggli Simone
- Stalder Seline
- Wild Angela

U23 Damen
Hauswirth Sabine

B-Kader Damen
Brodmann Ines
Cejka Caroline
Friederich Rahel
Lüscher Sara
Mühlemann Brigitte
+ Stalder Seline
+ Wild Angela
- Wolleb Franziska
Wyder Judith

A-Kader Herren
+ Hertner Fabian
Hubmann Daniel
- Lauenstein Marc
Merz Matthias
Müller Matthias
Rollier Baptiste

U23 Herren
+ Hubmann Martin
+ Sauter Philipp

B-Kader Herren
- Hertner Fabian
- Hodler Simon
+ Howald Severin
Huber Raffael
Koch Dominik
Kyburz Andreas
+ Lauenstein Marc
Rüedlinger Andreas
- Schneider David
- Schuler Benno

Kommentar: Die Selektionen zeigen die positiven Geschichten, die negativen muss man sich selber heraussuchen. In diesem Jahr ausgeschieden: Franziska Wolleb, Simon Hodler, Benno Schuler und David Schneider.

Kommentar II: Beim Versuch eine kleine Studie zu machen, ob Rückstufungen und Ausrangierungen à la Schneider, Schuler und Lauenstein jemals eine positive Reaktion zur Folge hatten, fällt mir auf, dass der Schweizer OL mit der Übernahme der Swiss-Orienteering-Webseite durch Mediasprint Anfang 2008 und damit verbunden die Sistierung von solv.deimos.ch (Mohn/Meier), www.solv.ch (Tiemann) und www.ol-fachschrift.ch (Eggspühler) die Geschichte des Schweizer OL Verbandes arg gekürzt wurde.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Claudia Pechstein II

«Ich habe mir nichts vorzuwerfen, habe nie gedopt. Ich kotze immer noch über die Urteile von ISU und CAS. Aber vielleicht kann ich diese Wut auf dem Eis in Aggressivität umsetzen.»

und
Nach dem stattgebenen erfolgreichen Eilantrag meldeten sich auch Anti-Doping-Experten zu Wort und ergriffen Partei für Pechstein. «Doping ist Pechstein nach den Kriterien der WADA nicht nachzuweisen. Ihr Blutprofil ist keines, das den Gebrauch von Epo oder Bluttransfusionen nahe legt», sagte der Däne Rasmus Damsgaard, der im Radsport und beim Weltskiverband FIS als Berater tätig ist, der «Welt». Der Lübecker Professor Wolfgang Jelkmann, ein weltweit anerkannter Blutexperte, spricht sogar von «Hexenverfolgung». «Frau Pechstein hätte freigesprochen werden müssen», sagte er den «Lübecker Nachrichten». Die sorgfältige Analyse ihrer Blutwerte zeige keine wissenschaftlichen Hinweise auf Blutdoping.

Rhein-Zeitung.de

Kommentar: Die im CAS dargelegten Befunde sind eindeutig. Frau Pechsteins %Reticulocyten-Werte steigen ausgerechnet auf die WM2009 hin sprunghaft an (Punkt 184, CAS Urteil S.51), weit ausserhalb des Normbereiches, wo dieser Wert im normalerweise ziemlich stabil ist. Der weltweit annerkannte Blutexperte Professor Wolfgang Jelkmann war an der CAS als Experte vorgeladen. Daarmsgard wurde nicht vorgeladen, weil seine schriftliche Stellungsnahme dem Sachverhalt keine neuen Aspekte hinzufügen konnte. Jelkmann wurde an der Verhandlung von einem anderen weltweit anerkannten Blutexperten, Prof.Dr. Giuseppe d'Onofrio richtiggehend blossgestellt (Punkt 175. CAS Urteil S.48). Dass jetzt ausgerechnet diese beiden hier herumgereicht werden dürfte auf Pechstein-PR beruhen.
Peinlich ist wie Pechstein und Jelkmann versuchen den CAS zu desavouieren, nachdem sie sachlich längst wiederlegt sind.

Dienstag, 24. November 2009

Die perfekte Gabel (forked looping)

WOC 2007 Long Final Men
Im Paper zu den Trennmethoden wird der gegabelte Looping meines Erachtens zu wenig gewürdigt. Dies u.a. weil dieser nur einmal (WOC 07) angewandt wurde.
WOC 07 Long Final Men, Kartenwechsel zwischen 18 und 19.

Trennmethoden
Das Bahnlegerteam der WOC 07 hat sich offensichtlich etwas überlegt. Einerseits beginnt das Rennen nicht kurz und schwer, sondern eher leicht und mittellang. Dann kommt früh ein langer Riemen(8). Bei 14 geht es in einen Loop, dessen Basis zweifach gegabelt ist. Die erste Gabel weisst einen Unterschied der Idealzeit von 15 Sekunden auf, die zweite einen Unterschied von einer Minute. Die Doppelgabel nimmt damit zwei gemeinsam eintretende Läufer 15, 45, 60 oder 75 Sekunden auseinander. Dann geht es nach einem Kartenwechsel in den Loop rein bevor die Loop-Basis auflösend wieder durchlaufen wird.

Stärken
Das hier angewandte System hat verschiedene Stärken: Die Klumpenbildung wird mit einem leichten Anfang und langen Riemen mit Routenwahlen gehemmt. Dann werden die Läufer, wenn es trotzdem zu Klumpen gekommen ist, gerade soweit auseinander genommen, dass sie wieder selbstständig navigieren müssen. Dieser Zustand wird, im Gegensatz zu den zu kurzen Schmetterlingen, über mehrere längere Posten erhalten. Dann kommt die Auflösung und dann ist bald schon mal fertig. Damit wird wirksam verhindert, dass gebildete Gruppen über längere Zeit zusammen bleiben. Mit vier möglichen Kombinationen der Doppelgabel müssen zwei Läufer 10 Minuten auseinander gestartet sein, um diesselbe Gabel-Kombination zu haben (vgl. Schmetterling: 4 Minuten).
Ein spannender Aspekt des forked Loop ist, dass er bestehende Gruppen gleich an zwei Punkten des Rennverlaufes auseinander nimmt: Zu Beginn der Loop-Basis, sowie am Ende des Loops. Er ersetzt damit elegant gleich zwei Schmetterlinge. Trennt aber dank der eingeführten temporären Ungleichheit wirksamer.

Schwächen
Jede Art Tropfer hat das Problem, dass er 1. nicht funktioniert, wenn der später gestartete Läufer zuerst die längere Gabel-Kombination absolvieren muss und danach relativ schnell wieder zum vorgestarteten Läufer aufschliessen kann. Zweitens nehmen Tropfer zwar Gruppen effizient auseinander, es besteht aber auch die Möglichkeit dass sich darin neue Gruppen bilden (analog zu einem Fehler des Vorläufers).
Durch geeignete Verteilung der Gabel-Kombination über das Starterfeld, lässt sich entsprechend einer Priorisierung Punkt 1 oder 2 entschärfen. Werden die Kombinationen in absteigender Länge angeordnet (75 / 60 /45 / 15), so muss der aufgeholte Läufer in drei von vier Fällen die längere Variante selber laufen. Im vierten Fall wird er zumindest um eine Minute vom Nachläufer getrennt.
Ein weiterer Aspekt ist die mediale Verfolgbarkeit. Diese ist für die Dauer des forked looping gestört und wird erst an dessen Ende aufgelöst.

Analysen
Ich betrachte die Packfigures WOC 07 Long Final Men

GruppeErgebnis
Nordberg/Kovacsgetrennt
Mamleev/Bartakgetrennt
Stevenson/Duncanzusammen*
Stevenson/Pilbladgetrennt
Baader/Perstnevgetrennt
Dlabaja/Aadligetrennt
Khramov/Novikovneu (kurz)
Haldin/Gononneu (loop)
Gonon/Breitschädelneu (loop)
Perstnev/Kärnerneu (kurz)

*Duncan hatte in der ersten Gabel die kürzere Variante, in der zweiten die längere wie Stevenson. Pilblad hatte in der zweiten Gabel die kürzere Variante und wurde von Stevenson erst zum Ende der zweiten Loop-Basis wieder eingeholt. Duncan blieb offenbar im Schlepptau von Stevenson (teilweise ausserhalb der 15s)

Bis auf Stevenson/Duncan wurden alle Gruppen getrennt. Es kam zu einer stattlichen Zahl neuer Gruppen, von denen allerdings nur eine (Haldin/Gonon/Breitschädel) mindestens über den Loop Bestand hatte. Damit wurde v.a. die resultatsensitve Gruppe Nordberg/Kovacs getrennt und die Einflusszeiten der TopTen ist erfreulich tief. Im Durchschnitt lief ein Top Ten Läufer max.12.57% des Rennens mit einem einzelnen Konkurrenten. Dabei halten Nordberg (29.57%) und Stevenson (40.65%) die Spitzen.

Im Vergleich dazu die WOC 09 Long Final Men: Da läuft ein Top Ten Läufer im Schnitt maximal 35.4% des Rennens mit einem einzelnen anderen Läufer mit Haldin (0%) einerseits und Wingsted (77.7%) andererseits.

(WOC08: 16.1%, M: 1.66-41.06%; WOC06: 37.3% M: 2.29-63.29%; WOC05: 29.25%, M:0 - 61.98%)



Synopsis
Bei einer Trennmethode sollte es in erster Linie darum gehen, bestehende Gruppen zu trennen, stellen diese doch mit zeitlich zunehmendem Fortbestand einen wachsenden Unfairness-Faktor dar. Die Neubildung von Gruppen, die im Maximum für die Dauer des Loops bestehen, kann unter diesem Gesichtspunkt verkraftet werden.
Die Stärke der Methode besteht darin, dass sie nicht versucht vermeintlich ungleich starke Läufer (H-Groups) zu trennen, sondern davon ausgeht, dass die eine harmonierende Gruppe (E-Group) nur durch den temporären Einsatz eines zeitlichen Versatzes effektiv zu trennen ist (siehe Pilblad). Mit diesem Ansatz ist sie den zur Zeit gängigen Methoden (Schmetterling und Phi) überlegen.

Montag, 16. November 2009

Tomila 2009

Heute an der Tomila durfte ich zusammen mit einem Läufer aus meiner Kategorie bewundern, mit welcher Selbstverständlichkeit unsere Seniorenn die sperrgebiete unbeachtet gelassen haben und quer über die Wiesen gerannt sind, währen wir die Wege im Zick-Zack ausgelaufen sind.
Ich finde, vor allem im Seniorenalter sollte man als Vorbilder voraus gehen und solche Sperrgebiete beachten, auch wenn es vieleicht 20 Sekunden schneller ist, so ist es ja für alle gleich (sofern alle sich daran halten).
Als Organisator muss man sich ja schliesslich darauf verlassen können, dass diese Regeln eingehalten werden.
Ich finde nicht, dass man da noch speziell Leute aufbieten sollte, die das kontrollieren.
Oder ist das der Fortschritt unseres Sportes?

Florian Schneider im Forum von Swiss Orienteering

Auch ich habe einige OL-Läufer (HAM,H40,D18) gesehen, die durch Sperrgebiete verschiedener Art gelaufen sind (Zäune, schraffierte oder olive Gebiete). Ich will hier keine Namen nenne, auch weil ich nicht alle Läufer persönlich kennen, aber die, welche es betrifft wissen es hoffentlich genau.

Andreas Herzog im Forum von Swiss Orienteering

Samstag, 14. November 2009

Separating runners in Orienteering - Overview and review of methods

by Myrvold B.O., Kocbach J. & Spjelkavik H.
als .pdf
Dieses Paper bietet eine Übersicht und Einschätzung zu den heutzutage im Orientierungslauf eingesetzten Trennmethoden. Aufgrund meiner Arbeiten zur Klumpenbildung im Orientierungslauf wurde ich (o-zeugs) eingeladen im Entstehungsprozess als Mitglied der sog. Reference Group in den verschiedenen Stadien des Berichtes meine Perspektive einzubringen.
Meine Hauptpunkte (E-groups, Startintervalle) wurden schliesslich aufgenommen.

E-groups, Startintervalle, Organisatorische Massnahmen
Trennmethdoden scheitern vornehmlich an der falschen Vorstellung der unterschiedlich guten OL-LäuferInnen, die zu trennen seien (Spreu-Weizen-Ansatz). In den meisten Konstellationen, hat der eingeholte Läufer ausgiebig bewiesen, dass er auch allein annähernd so schnell und gut laufen kann, wie der, der ihn eingeholt hat. Auch erkennt er, dass er versuchen muss, die Trennmethode alleine so zu laufen, dass er auch nach dieser vom Sog der Nachläufers profitieren kann. Aufgrund der meist zu kurzen Startintervalle führen schon kleinere Fehler dazu, dass der nachstartende Läufer den Vorläufer sehen und zu diesem aufschliessen kann. So ist es nur in zweiter Linie die Aufgabe des Veranstalters allfällige Klumpungen aufzutrennen. In erster Linie sollte er die im Rahmen der Veranstaltung tollerierbaren Mittel zur Verhinderung von Klumpenbildung nützen.

Montag, 9. November 2009

Kleines Quiz: Klassiert oder DISQ.?

Hier vier Situationen aus meiner OL Praxis (Die Route gepunktet eingetragen). In allen vieren geht es um die Frage Klassiert oder DISQ.? Beurteilen Sie selber! - Meine Lösung finden Sie im Kommentar.

Situation 1

Swiss O Week 2009. Karte Gibel. Day 6

Situation 2


5.Nat.OL 2009. Karte Hürital

Situation 3


French Night Champs 2009. Karte Meyrargues

Situation 4


Schweizer Meisterschaft im Team OL. Karte Hasenberg

Donnerstag, 5. November 2009

Pflichtstrecken und Sperrgebiete


8. Abschnitt: Pflichtstrecken und Sperrgebiete
Art. 125 Pflichtstrecken
Pflichtstrecken sind Strecken, denen der Läufer während des Wettkampfes zwingend folgen muss.

Art. 126 Angabe und Markierung von Pflichtstrecken
1 Jede Pflichtstrecke ist in der Postenbeschreibung zu erwähnen. Pflichtstrecken nach dem Startpunkt sind auf der Laufkarte lagerichtig anzugeben (siehe Anhänge 2 und 3).
2 Jede Pflichtstrecke ist im Gelände gut sichtbar zu markieren; Anfang und Ende müssen für den Läufer eindeutig erkennbar sein.

Art. 127 Sperrgebiete
1 Vom Veranstalter bestimmte Sperrgebiete dürfen vom Läufer weder betreten noch gequert werden.
2 Naturschutzgebiete mit rechtsgültigem Betretungsverbot, bestellte Äcker, Wiesen mit hohem Gras und Gärten gelten immer als Sperrgebiete.
3 Gefahrengebiete wie Autobahnen und Bahngeleise sowie auf der Laufkarte als unpassierbar dargestellte Objekte gelten als Sperrgebiet, sofern der Veranstalter nicht ausdrücklich etwas anderes festlegt.


Art. 128 Angabe und Markierung von Sperrgebieten
1 Sperrgebiete im Laufgebiet sind auf allen Musterkarten anzugeben und auf der Laufkarte einzutragen (siehe Anhang 3).
2 Der Veranstalter hat durch geeignete Massnahmen (z.B. Hinweise in den Weisungen, Markierung im Gelände) dafür zu sorgen, dass die Sperrgebiete nicht betreten werden.

Art. 129 Verstösse
1 Wer von einer Pflichtstrecke abweicht oder ein Sperrgebiet missachtet, wird nicht klassiert oder disqualifiziert.
2 Wer dabei schwerwiegend gegen Gebote des Natur- und Umweltschutzes verstösst, wird auf jeden Fall disqualifiziert.

Wettkampfordung 2007 - Schweizer OL Verband

Kommentar: Ich bin dabei eine Studie für den Schweizer OL Verband aufzugleisen, dabei geht es um die Planung, Umsetzung und Effektivität von Massnahmen der Lauforganisation zur Leitung von OL LäuferInnen. Eine meiner Annahmen ist, dass die OL LäuferInnen gerade bezüglich der Regelungen zu Sperrgebieten nicht sattelfest sind. Hand aufs Herz: Hätten Sie das mit dem Acker, dem hohen Gras und den nicht-passierbaren Objekten gewusst?

Juristisches Doping

Zur CAS Verhandlung zum Fall Schumacher
In der Verhandlung ging es laut Lehner nicht in erster Linie um die Kardinalfrage: Hat Schumacher bei der Tour gedopt oder nicht. Die Schumacher-Seite kaprizierte sich als Hauptargument gegen die ausgesprochene Sperre auf die Tatsache, dass «ein nicht zugelassenes Analyse-Verfahren» Grundlage der AFLD-Strafe war. «Wenn das Reglement nicht eingehalten wird, dann hat er im juristischen Sinne nicht gedopt», behauptete Lehner.

Süddeutsche Zeitung vom 4.Nov.2009
Kommentar: Klöden hat also nicht gedopt, Ullrich hat nicht gedopt, keiner der Fuenteskunden (ausser Valverde und Basso) hat gedopt...

Montag, 12. Oktober 2009

Cancellara und IMG (Schweiz) AG

Und Cancellara ist für die Tour de Suisse ein zentraler Faktor. Jeder zusätzliche Schweizer Exploit wäre zwar ein weiterer, doch abgesehen von Michael Albasinis Sieg in der «Königsetappe» nach Serfaus gab es keine solchen. Was die Wichtigkeit von Cancellara nur unterstreicht. Die Verbindung ist auch neben dem Sport gegeben: Seit neun Jahren managt Tour-Organisator IMG den Olympiasieger. Das schafft Synergien. So wirbt dieser für einen Sponsor, der wiederum bei der Rundfahrt an Bord ist. Der Tour-Direktor nannte es «eine Symbiose, die hervorragend passt».

Tagi vom 22.6.2009

«Wir wären gern in Bern geblieben», sagt der Thuner Rolf Huser, welcher für die Akquirierung der Etappenorte zuständig ist. Die Stadt sei «velofreundlich» und die Heimat Fabian Cancellaras. Laut Huser wäre es angebracht, dem Olympiasieger zu Hause eine Plattform zu bieten.

Bund vom 22.6.2009

Wer eine Karte haben möchte, schickt bitte ein frankiertes Rückantwortcouvert an:

IMG (Schweiz) AG
Rolf Huser
Förrlibuckstrasse 72
8005 Zürich

Webseite Fabian Cancellara

Montag, 5. Oktober 2009

Nur Kohl und Schmacher nachgeprüft ??


...
Die Proben, die die französische Anti-Doping-Agentur vor Ort genommen hatte, wurden vorerst an den Rad-Weltverband (UCI) geschickt. Der Weltverband sollte das entnommene Blut mit den Blutpässen der Spitzenfahrer vergleichen. Als die Franzosen die Proben wieder einforderten, erhielten sie interessanterweise nur zwei Stück zurück: Jene von Bernhard Kohl und Stefan Schumacher. Alle anderen wurden offenbar erst viel später geliefert. Nun wird es ernst.

Die Wissenschaftler haben mittlerweile die Blutproben und grünes Licht erhalten. Laut KURIER-Recherchen stehen damit hinter ganzen Top-Teams große Fragezeichen. Zudem sollen sich unter den als auffällig gekennzeichneten Fahrern Kapazunder wie Weltmeister Fabio (sic) Cancellara, die Luxemburger Kim Kirchen und Frank Schleck, der Slowene Tadej Valjavec sowie der Australier Stuart O'Grady befunden haben. Pikantes Detail am Rande: Fabio (sic) Cancellara hatte nach dem Kohl-Geständnis besonders laut gegen den Österreicher gewettert.

...

Kurier.at

Montag, 28. September 2009

Startreihenfolge LSM II

Ich arbeite immer noch daran, aussagekräftige Kennzahlen für die Klumpenqualiät eines organisatorischen Rahmens (OF) zu finden. Hier der Stand der Dinge.



Kat.TeilnehmerStartintervallGegnerkontakteKlebwertDauer

2008200920082009200820092008200920082009
HAL40 46 3 3 1.381.7882.0591.36.38 5.76
Tabelle 1. Die Kategorie HAL an den Schweizer Meisterschaften über die Langdistanz 2008 und 2009

Erklärungen
Wie schon erwähnt unterscheiden sich die OF der beiden Meisterschaften in erster Linie durch einen unterschiedlichen Algoritmus der Erstellung der Startreihenfolge (zufällig vs. geordnet). Die Tabelle zeigt:
1. Die Unterschiede in der Anzahl Gegnerkontakte. Dabei wird jeder Konkurrent nur einmal gezählt. Es sind die Kategoriendurchschnitte in Anzahl Gegner dagestellt.

2. Die Häufigkeit in welcher aus einem Gegnerkontakt eine Kooperation über die Länge von mindestens zwei Posten wird (Klebe, siehe Definition LegPack). Dargestellt ist der Kategoriendurchschnitt in % Legpack/Controlpack.

3. Die Dauer eines LP-Gegnerkontaktes. Dargestellt ist der Kategoriendurchschnitt in Minuten.


Diskussion
An der LSM 09 gab es in der Kategorie HAL eher mehr Gegnerkontakte, die dann auch häufiger über mehrere Posten anhielten. Die durchschnittliche Dauer eines Gegnerkontaktes war etwas kürzer.

Die hier ablesbare Tendenz ist nicht bei allen Kategorien der LSM, die sich nur durch die Startreihenfolge unterscheiden ablesbar. Ein möglicher Faktor könnte sein, dass die umgekehrte Starreihenfolge aufgrund der aktuellen Punkteliste die aktuellen Leistungsverhältnisse nur ungenau wiedergibt. Zum Zeitpunkt des Rennens sind all jene Läufer, die mind. acht Resultate vorweisen und insb. alle acht nationalen Wettkämpfe absolviert haben tendentiell überbewertet.

Was dagegen klar zum Ausdruck kommt ist der Einfluss des Startintervalles auf die vorgeschlagenen Kennwerte.







IntervallGegnerkontakteKlebwertDauer pro Kontakt
22.98 91.56 4.09
31.66 79.19 3.74
41.24 64.21 2.77
50.96 61.72 3.59
61.13 56.48 2.67
Tabelle 1. Gegnerkontakte, Klebwert und Kontaktdauer LSM 2009 in Abhängigkeit des Startintervalls (Durchschnitte der Kategoriendurchschnitte)

Die Zahl der Gegnerkontakte nimmt stark ab. Gleichzeitig der Klebwert. Dass heisst, ab mit zunehmendem Startintervall sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Läufer, der eingeholt wurde, auf dem Niveau des Einholenden mithalten kann.

Anregungen, Kritik? You are welcome!

[wird fortgesetzt.]

Mittwoch, 23. September 2009

WOC Relay III - Martin Johansson 1 month after the competition

...
I must say once more that I’m deeply thankful for their actions in the forest. But I’m also deeply sad for the weak action from the responsible in IOF who didn’t have the guts to cancel the results in the race. I think that it would have been a necesarily action and a strong statement. The only fair thing to do in my eyes after the according circumstances.
...

Martin Johansson Website

Dienstag, 22. September 2009

Wettkampfanalysen

Ich bin dabei PackFigures von der individuellen Ebene (wer mit wem?) auf die Ebene des Wettkampfes anzuheben. Damit sollte es möglich werden, organisatorische Massnahmen sachlich zu beurteilen. Konkret bin ich dabei die Schweizer Meisterschaften über die Langdistanz von 2008 und 2009 zu vergleichen. Beide Meisterschaften fanden in durchaus vergleichbarem Gelände statt, mit einer vergleichbaren Teilnehmerqualität in den Kategorien und in 27 von 41 Kategorien mit denselben Startintervallen. Hingegen wurde 2009 die Startreihenfolge der Läufer nicht mehr ausgelost, sondern von der akutellen Punkteliste abgeleitet. Ich bin nun gespannt darauf, inwiefern sich die Kennzahlen der zwei Wettkämpfe unterscheiden, wenn überhaupt.
Fürs erst mal die Auswertung von der Lang SM 2008 (Fig.1/Erklärung unten).

Class%CPInfluencers% of Packrunning
min.av.max.min.av.max.
H10:7.8200.8208.0250.62
H12:9.8501.33408.3449.94
H14:13.2201.756011.3271.46
H16:10.6101.7840951.64
H18:12.1601.78508.5154.26
H20:3.6300.7203.2626.13
HE:14.3101.965014.9652.55
HAL:11.1601.384010.3143.93
HAM:9.0201.35505.4241.82
HAK:1502.77706.4639.41
HB:11.9702.07607.2528.95
H35:6.1701.25302.3116.69
H40:18.0502.959011.8981.2
H45:12.6202.42503.4620.26
H50:14.3802.33507.1335.5
H55:15.6802.245010.8940.53
H60:18.3702.836012.7275.97
H65:24.813.128017.2272.58
H70:4.7500.81202.8514.5
H75:1000.94308.3540.26
H80:12.1201.083011.8472.62
D10:8.500.382011.7671.42
D12:9.9201.053010.4349.82
D14:14.4301.736013.6867.2
D16:13.602.256012.5949.93
D18:10.801.09407.5568.85
D20:3.2900.4101.829.68
DE:15.31024011.8945.94
DAL:10.2801.47308.5668.7
DAK:14.8502.19609.1738.18
DB:10.7701.52403.0640.62
D35:6.9501.33401.7810.57
D40:14.57025011.8351.12
D45:12.0202.2460759.15
D50:10.7801.61606.0649.19
D55:14.2501.936010.2173.26
D60:500.55201.4311.93
D65:16.2701.393012.9691.8
D70:6.2500.2106.6133.95

Fig1. PackFigures™ 0.6 der Lang SM 2008 in Baden.


Erklärungen: Dargestellt sind %CP der Prozentsatz an Posten, die gemeinsam mit einem Läufer derselben Kategorie angelaufen wurden (die bekannte 15 Sekunden Regel). Influencers, die Anzahl während dem Lauf angetroffenen Konkurrenten (mindestens als CP) und % of Packrunning der prozentuale Anteil des Laufes, der in Packs absolviert wurde. min., av. und max. zeigen dabei den Durchschnitt und die Streuung innerhalb der Kategorie. Hier fehlt noch das Startintervall der Kategorien. Hier zumindest ein paar Beispiele: H35: 3, H40:2, HE, HAL, HAM, HB:3, HAK:2...



Fortsetzung folgt.

Mittwoch, 16. September 2009

IgotU GT-120 an der SPM 2009

Testanlage
Ich trage 2 IgotU GT-120 am selben Oberarm direkt nebeneinander. Ich lasse die GPS über 20 Minuten auf einem Veloständer-Dach ihren Fix suchen (Tip: Jan Kocbach). Dann laufe ich die Schweizer Meisterschaft im Sprint 2009 in Willisau.

Auswertung
Ich verwende die Karte aus dem routegadget, d.h. einen unverzerrten OCAD-Export. Die Karte wird mit Hilfe von retorte.ch georeferenziert. Die Tracks werden in OCAD importiert. Die eigene Route eingezeichnet.

Massstab: Der breitere rote Streifen ist 10m breit.

Diskussion
Naja. Es ist keine Überraschung, dass ein GPS in so einem Gelände nicht gut aussieht. M.Eglin hat am selben Lauf ein IgotU und ein Garmin Forerunner getragen. Der Forerunner sieht nur etwas besser aus und die Positionierungen zeigen ähnliche Differenzen.
Die Abweichung meiner beiden IgotU zur realen Route ist das eine, die unterschiedliche Positionierung zwischen den beiden ist das andere (Genauigkeit 10-20m). Wie schon in einem ersten Test komme ich zum Schluss, dass das IgotU GT-120 für eine Routenanalyse zu ungenau ist. Stellt sich die Frage, wozu es im Zusammenhang mit OL denn gut ist. :-) Anregungen an mich.

Montag, 14. September 2009

Schmidwald-Horben 3/5

Details
Melchnau, Altbüron, Rohrbach
, Schweiz
1:15'000, 5m, 2009
Kartenbezug: OLG Huttwil
Nächste Haltestelle öV: Zug: Rohrbach (ca.2km südl.); Es gibt im Nordteil nähere Bushaltestellen (Melchnau und Altbüron), aber der Nordteil ist nicht intressant.

Beschrieb
Mittellandwald, gut belaufbar. Im Südteil Schmidwald(3/5) Tannen-Unterholz und Heidelbeeren, im Nordostteil Horben (1/5) vermehrt Brombeeren.

Karte
Kartierung: 0 (fein bis zu fein aufgenommen v.a. Wassergräben, Wegspuren und Schneisen im Lauftempo schwierig auszumachen, Grünstufen auf der Route zu detailliert im Postenraum präzise)

Donnerstag, 10. September 2009

1-Minutenstart-Intervall an 6.Nat. OL am Irchel

Startintervall - Ausnahmebewilligung
09.09.2009 13:11:20, Thema: 6. Nationaler am Irchel
Paul Corrodi (TD 6. nat OL) (paul@hepaco.ch), Kat: H50

Lieber Heinz, die KW hat am 16.2.2009 dem Antrag des Veranstalters nach gründlichen Abklärungen (Jäger, Läuferdichte, Waldbeanspruchung….ect. ) mit Auflagen ( Startorganisation, Postenfrequenzen,…..) stattgegeben.
Der nationale „Zuschauerlauf“ zugunsten des Wochenendes „Weltcup Finale in der Schweiz“ wird so in das Event-Wochenende eingebunden und könnte sonst gar nicht stattfinden.
Details und Begründungen kannst du gerne bei mir (oder einem anderen KW-Mitglied) erfragen.
Übrigens hat man noch bis zum Sonntag Möglichkeit sich für einen spannenden Lauf anzumelden, den man im Schlussteil auf mit allen Weltcup-Cracks teilt – klar eine Reise in den nördlichen Kanton Zürich Wert!

Forum des Schweizerischen Orientierungslauf Verbandes - Swiss Orienteering

Kommentar: Happy Klumpenrisiko! *gröhl*

Da ist man schnell mal zu acht (NOC 09 Women Middle-> 1-Minuten Start Intervall; Bild: World of O)
Man sollte den Lauf als das deklarieren, was es ist, ein Zuschauerlauf und kein Nationaler OL. Die Teilnehmer hier das Abweichen von elementaren und begründeten Regeln hinnehmen. Zudem dürfen sie ein
Erhöhtes Startgeld infolge aufwendiger Infrastruktur und teurer Kartenherstellung
Ausschreibung 6.Nat.OL 2009

bezahlen und damit den Weltcup quersubventionieren.

Je länger ich darüber nachdenke desto mehr wird mir klar, dass hier die Idee der Leibnitz-Konvention pervertiert wird. Anstatt dass der OL zu den Leuten geführt wird, wird der OL zu den OL-Läufern gebracht bzw. die OL-Läufer zu zahlenden Zuschauern gewandelt.

Mittwoch, 9. September 2009

SOFT erlaubt GPS als Navigationshilfe

Tillåtna tekniska hjälpmedel
Tillåtna tekniska hjälpmedel är kompass och av arrangören tillhandahållen karta samt
kontrollbeskrivning. Även lyse, t ex pannlampa, får användas vid behov.
Vardagsutrustning som glasögon och andra synhjälpmedel samt konventionella
armbandsur anses ej som tekniska hjälpmedel och får användas fritt. Till samma kategori
räknas även pulsklockor, höjdmätare, avståndsmätare, stegräknare samt
navigationsutrustning (t ex GPS-enheter) som saknar kartdisplay och/eller
kursorienterande signalfunktion.


Anvisningen om tekniska hjälpmedel

Startreihenfolge Schweizer Meisterschaften

Art. 106 Startreihenfolge bei Schweizer Einzel-Meisterschaften ohne Qualifikation:

1 Bei Schweizer Einzel-Meisterschaften ohne Qualifikation entscheidet der Veranstalter,
ob die Startreihenfolge ausgelost wird oder ob die Läufer in umgekehrter
Reihenfolge der aktuellen Punkteliste starten.

Wettkampfordnung 2007, Swiss Orienteering

Kommentar: 2009 wird erstmals eine Nationale Meisterschaft nach der aktuellen Punkteliste gestartet. Nach mehr als zehn Jahren Praxis bei der Elite wird dieses Tramfahrer-Privileg nun auch noch bei den Breitensport-Kategorien eingeführt.

Dienstag, 8. September 2009

SOFT versucht es

5.2. Tävlande på lika villkor
... 24 Samlöpning är ej tillåten. Gäller dock ej vid tävling med gemensam start eller
25 jaktstart. Samlöpning anses ha skett om två eller flera tävlande besöker tre
26 eller flera kontroller i följd med ett tidsintervall som understiger 12 sekunder,
27 såvitt ej annat framkommer.
28 Tävlande får inte låta någon följa sig för att visa väg. ...

7.4.1. Tävlandes regelöverträdelse
11 Tävlande som gjort sig skyldig till regelbrott, som kan vara
12 resultatpåverkande, ska ådömas tidstillägg om 1-5 minuter eller
13 diskvalificeras.

Entwurf 1.0. Wettkampfregeln 2011 des Schwedischen OL Verbandes, S.27 Zeilen 25-28 und S.32 Zeilen 11-13

Montag, 31. August 2009

Karte Hürital (2/5)

Details
Unterägeri
, Schweiz
1:15'000, 5m, 2009
Kartenbezug: OLV Zug
Nächste Haltestelle öV: Bus: Unterägeri, Seefeld; Mobility: Unterägeri, Oberdorf;

Beschrieb
Voralpiner Wald, teilweise sehr steil. Belaufbarkeit: mässig. Sicht: gut.

Karte
Kartierung: -0

Samstag, 29. August 2009

WOC Relay II: Thierry Gueorgiou

Thierry Gueorgiou:
I would have appreciated to see the result list canceled. Organizers and IOF did some kind of compromise during the ceremony, while not putting the medal around competitor’s neck, but then what’s the meaning of those medals now? Half-value or no value at all?

To be honest, I don’t really care and get bored about all those discussions, I am not doing orienteering for the medal ceremonies; I am doing that mostly for emotions. And, thanks to Martin, I got more adrenalin that day than in any other WOC races.
I guess I’ll remember that day a long time.

www.tero1.free.fr

Donnerstag, 27. August 2009

Pack-mentality

Bernt O. Myrvold et al.:
To site just one runner: “in my opinion this is really part of the game - even on absolute top level. Therefore we run Qualification races, so that everybody gets the chance to start in a group of the best runners”. More than 20% of the runners share this view and do not see any reason for a “correct” result list. This might seem strange, but the same was found in poll among Norwegian runners in an earlier preliminary study. Many runners regard a good start position in the finals as something you have earned by a good race in the qualification heats. (We do not think this is a position that we as organisers or officials can, or should, defend. And of course if we do this whole project is meaningless.)

Separating runners in Orienteering - Overview and review of methods, final draft.

WOC IV

Graham Gristwood (Long Final):
It also meant that I was starting 3rd from last, with only Thierry and Baptiste after me. Realistically, I was always expecting to see one or both of them, and I managed to stay in front for more than 50 minutes. To be honest, when Thierry catches you and you have the same butterflies, it would be more than a little stupid to ignore him - my speed definitely increased after then. I had no problem to run at the same speed as him though, and passing through the spectator control with 2.5km to go, I understood that I had a chance for top 10. I could not stay with Thierry after that though, and he was out of sight on the steep rocky slope to number 30.

gristwoods blog

WOC Relay - Protest of the French Orienteering Federation

The IOF has heroes and an invalid result list - the good and the bad, cancel the results
L'IOF a ses héros et un palmarès éronné. Le meilleur et le pire, annulons les résultats (version française)

The FFCO does not understand the stand taken by the IOF on the events that took place during the last stretch of the Relay at the World Championships.
Indeed, what happened cannot be considered as a race fact, on the one hand because it epitomizes the fair play spirit that should be shared by all orienteers in the world, on the other hand because it influenced dramatically the final result of the race.

This is why the FFCO thinks the right decision to make would have been not to constitute any prize list for the Relay 2009.This decision would have been the only one worthy of the three athletes who were the first ones to give up on the ranking to rescue another contender. Besides, in doing so, the IOF would have sent a strong message in placing fair play and ethics above results.

Instead of doing so, the IOF has not made any decision, but paid tribute to the heroes of the day in a speech delivered during the award ceremony. They might have been expecting the winners to give up on their title and all that comes with it. But this did not happen.

In the minutes following the event, numerous discussions took place between the team managers, the organizers and the IOF. Several ideas came up, one of them being to replay the Relay, later on in the year, on the occasion of the World Cup Final in Switzerland. It was suggested the Norwegian team and the French team managers should lodge a complaint but the rules did not allow it, in this case. Moreover, it appeared that this responsibility fell not on the contending nations but on the ruling body of International Orienteering. The IOF should have displayed political courage under such exceptional circumstances.
On that very day, the French Team managers handed out a written statement to the IOF President to express their views on the matter.

The French Federation thinks the Relay should not be re-run later on (which would cause the race to be erased from history). The race should be remembered for the outstanding attitude displayed by the three athletes who embodied the orienteering ethical values thoroughly. The race and the orienteering values will be best remembered if the results are overruled and therefore no result appears on the 2009 Relay Prize List. (Protest, handed on the IOF)

www.ffco.asso.fr

WOC III

Matthias Merz WOC LONG Final:
Bis kurz vor Posten 12 lief es sehr gut. Ich konnte ein gutes Tempo laufen und fühlte mich sicher auf der Karte. Ich versuchte sogar etwas zusätzlich zu forcieren um eventuell die beiden Läufer abzuhängen. Wahrscheinlich wurde mir aber gerade diese Tempoverschärfung zum Verhängnis. Ich war zu unvorsichtig und nahm mir nicht genügend Zeit. Es resultierte ein grober und vor allem unnötiger Fehler zu 12.
Der Schmetterling war leider nicht sehr effektiv. Er war zu kurz und die Sicht im Gelände zu gut. So holten mich die beiden Läufer gleich zu 21 wieder ein. Wieder versuchte ich etwas zu viel und verlor beim Weglaufen zu 22 die Richtung komplett. Ich hatte die kleinen Lichtungen verwechselt und den Kompass völlig unbeachtet gelassen. Leider vertrauten mir die anderen beiden Läufer wieder zu fest und folgten auf Schritt und Tritt…
Nach einem weiteren kleinen Fehler im Postenraum zu 24 liefen wir bei Nummer 26 den falschen Posten an. Ich registrierte die falsche Nummer und suchte den Herrenposten währenddem Gonon am Ende disqualifiziert werden musste.

www.matthiasmerz.ch

Mittwoch, 26. August 2009

1900 Hm / hour

And now to something completly different:
Dass es eine außergewöhnliche Leistung war, die Contador auf den 8,6 Schlusskilometern hinauf in das Schweizer Skigebiet gezeigt hat, beweisen ein paar Zahlen: 20:36 Minuten hat er für den Anstieg gebraucht, das entspricht einem Schnitt von 25,36 Stundenkilometern. Hochgerechnet auf eine Stunde würde er 1900 Höhenmeter schaffen. Tour-Rekord. Bisher hielt die Bestmarke Bjarne Riis: 1843 Höhenmeter pro Stunde auf dem Weg nach Hautacam in den Pyrenäen, 1996. Riis war damals gedopt.

www.ksta.de

No evidence

Mats Haldin about the protest of the finnish team against Mikhail Mamleev
Det finns en regel som säger att man ska orientera och springa självständigt och får inte ta hjälp av andra löpare. Därför lämnade Finland in en protest mot Mikhail. Protesten avslogs av juryn med rösterna 3 mot 2. Motiveringen var att de inte hade bevis för att Mikhail hade hjälp av Daniel... Och de brydde sig inte heller om att kolla GPS-trackingen.

Jag har ändå inget emot Mikhail. Det är en svår situation. Vad gör man när någon kommer ikapp, sen tar just de vägval man själv skulle ha tagit och inte heller springer från en..? Att det är en fördel att springa flera ihop är ju kännt. Och ofta har då alla parter ofrivillig hjälp av de andra. Det är flera tidigare som tagit VM-medaljer tack vare att de sprungit efter andra. Det har också lämnats protester förr och aldrig, vad jag vet, har de gått igenom.

Problemet är enligt mig IOF:s regler och speciellt startintervalet på 2 minuter. Skulle startintervallet ha varit 3 minuter, som det var ännu i Skottland 1999, så skulle det sett annorlunda ut. Å andra sidan skedde visst detsamma just i Skottlands VM, men 3 minuter är ändå bättre än 2. I VM i Finand övergick man till 2 minuter pga direktsändning i TV. Det har det mig veterligen inte varit på långdistansen sen dess. Gafflingsslingor som används har ju visat sig ha mycket liten effekt på klunglöpning. Däremot är det vanligen just på sådana slingor man ser och har nytta av andra löpare.

My comment:
Okay. Mischa Mamleev THANKED Hubmann for pulling him to this medal and as you can see here Mamleevs solo performance was far from the top 3 and GPS-Data is avalable. Ergo: There never will be more evidence than that...
It seems that packing is a pecadillo to a significant amount of top runners (See the quotes of Gristwood, Myrvold, Cejka a.s.o in this Blog). By not taking any action in such obvious cases the IOF is encouraging this mentality.

Decisionmaking process about the WOC Relay 2009

Aron Less on attackpoint.org:
I was the Secretary General of WOC2009, so here is the inside view of what happened:

I was warned quite early by one of the refreshment guards by phone, that a big accident happened to the Swedish runner on the course. He lost consciousness and needs medical treatment asap. In 5 minutes, I was on site with an ambulance car. Being the first car there was quite a special situation. The situation was much better, than expected - Johansson did not lose his consciousness, but had big pain in his leg. Thierry Gueorgiou was holding his hand strongly and they all were quite relieved, when we arrived. Johansson managed to talk to us and in under 10 minutes, he was inside the ambulance car. The strange thing is, that we had 3 other accidents happening at the same time, but fortunately none of them was like this.

When I got back to the finish (~ 1 km), my humanic side insisted, that their is no possibility to have the race results as they are. In the meantime I knew, that the situation is not that easy.

The Organising Committee immediately started talks about what to do with the situation. The IOF Sports Director came to us immediately, telling that the IOF's view is that this is a very sad situation, but a result is a result, and it should be kept. It was quite clear, that we only have two very simple options:
1. Cancel the results, as it was 'unfair' in a way (based on IOF Foot-O Competition Rules 26.13.).
2. Keep the results as they are and give recognition to the teams involved.
We knew, that whichever decision we take, there will be a lot of people, who are clearly against the decision.

First, we asked the three teams' officials involved in the rescuing mission, but they didn't give any clear answer. Then we asked the three teams, who eventually got onto the podium because of the situation. Two of these teams were hesitant about what to do (they wanted to talk to their runners first), the third one was clearly in favour of keeping the results (his competitors were not happy of the medal they earned this way, though). So we got no clear input from the teams.

As time was passing quite fast, and the Organising Committee itself was divided in the question, we decided to have a vote. The vote resulted in a tie, and thus the Chairman's vote was decisive - and it was to keep the results as they are.

I informed all the teams involved about the decision, and we agreed with those, who happened to be on the podium, that they will not cheer, not stand up on the podium and will receive their medals in their hands. At that time, they seemed to have all agreed on the situation.

Two of the three teams involved in the rescue mission were a bit upset though, when they heard about the decision. They wanted to hand in a protest (referring to section 26.13. in the IOF Competition Rules), but after some talks, they decided not to hand in the protest.

Once again, I must say, that it was a very strange situation, where any solution would be far from ideal. We tried to follow the rules as much as possible, but still the communication now is more negative, than it was in the arena.

A lot of team leaders came over to me (Sweden included), that we made the right decision. Cruel as it is, but I'm quite convinced, that had it been the other way round, we would have received much more criticism overall.

we, the WOC2009 Organising Committee still think, that this decision - although still not a good solution - was better than the other one.

Leibnitz Convention

XX IOF CONGRESS HELD IN AUSTRIA
The XX IOF Congress and General Assembly was held at Leibnitz, Austria, on 31 July - 5 August 2000.
41 member countries from five continents participated in the Congress week activities and attended the 20th IOF General Assembly held on 4 August. Sue Harvey (GBR) was re-elected President of the IOF.
The General Assembly approved Council's strategy paper 'IOF Elite Events - a concept for development', decided to introduce a World Championship in sprint orienteering and agreed on the criteria for introduction of a World Championship in Trail Orienteering.
A WORLD CHAMPIONSHIP IN SPRINT ORIENTEERING TO BE INTRODUCED
After a lengthy and lively discussion the delegates of the 41 IOF member federations represented at the General Assembly decided to introduce a World Championship in sprint orienteering. The championship shall be held every second year and, if technically possibly, it may start already in 2001.
The further details were left to be worked out within the IOF. At its meeting held the day after the General Assembly, Council decided on the first steps to be taken in order to realise the decision in relation to the sprint distance. The Finnish Orienteering Federation has been asked to look into the possibilities of including a sprint race in the programme of the 2001 World Orienteering Championships.
The Swiss organisers of the World Orienteering Championships in 2003 have already agreed to include the sprint in the programme, and also Japan, the host nation of the 2005 WOC, has declared its willingness to put on a sprint race.
The Leibnitz Convention:
EVENT QUALITY IMPROVEMENT AND ORIENTEERING ON TV AND INTERNET

Event quality improvement was the main theme of the Presidents' Conference held in conjunction with the World Orienteering Championships in 1999. At the seminar held on the day preceding the XX IOF General Assembly, this topic was discussed more in detail under the heading "Event quality improvement and orienteering on TV and Internet".
Fast, exciting, compact - those were the three key elements emphasised by Björn Persson, Sweden, who gave an appreciated introduction to the theme. The introduction was followed by a lively discussion and the delegates agreed to gather around a statement, "The Leibnitz Convention", expressing their expectation that the measures included in this document shall be considered by all future organisers of IOF events. The Convention was unanimously adopted by the 41 member federations attending the General Assembly.
"WE, THE MEMBERS OF THE IOF, attending the 20th IOF General Assembly in Leibnitz, Austria, on the 4 August 2000, hereby declare that
It is of decisive importance to raise the profile of the sport to further the spread of orienteering to more people and new areas, and to get orienteering into the Olympic Games. The main vehicles to achieve this are:
to organise attractive and exciting orienteering events which are of high quality for competitors, officials, media, spectators, sponsors, and external partners
to make IOF events attractive for TV and Internet
We shall aim to:
- increase the visibility of our sport by organising our events closer to where people are
- make our event centres more attractive by giving increased attention to the design and quality of installations
- improve the event centre atmosphere, and the excitement, by having both start and finish at the centre
- increase television and other media coverage by ensuring that our events provide more and better opportunities for producing thrilling sports programmes
- improve media service by better catering for the needs of media representatives (in terms of communication facilities, access to runners at start/finish and in the forest, continuous intermediate time information, food and beverages, etc)
- pay more attention to promoting our sponsors and external partners in connection with our IOF events
We, the Members of the IOF, expect that these measures shall be considered by all future organisers of IOF events."

Montag, 24. August 2009

WOC II

Zitate
Simone Niggli (Long): ...Bei Posten 4 sah ich vorne schon Minna, auf der langen Route holte ich sie ganz ein. Beim 'Schmetterling' hatten wir eine andere Postenreihenfolge, doch am Schluss kamen wir wieder zusammen. Von da weg liefen wir gemeinsam...
Caroline Cejka (Long):Auf der Schlussschlaufe wurde ich von der Schwedin Annika Billstam eingeholt. Das war gut, so konnten wir die letzten paar Posten, die nochmals ziemlich schwierig waren zusammen anlaufen.
Baptiste Rollier (Long):Auf den zweiten Posten verlor ich etwas Zeit. Da sah ich auch schon Thierry Gueorgiou, der zwei Minuten hinter mir startete. Als ich aus dem Schmetterling kam sah ich ihn vorne, aber leider konnte ich nicht ganz zu ihm aufschliessen.
Matthias Merz (Long):Ich bin recht gut gestartet, doch schon bald holte mich François Gonon ein. Mit der Zeit fühlte ich. mich technisch und physisch etwas besser. Nach dem Schmetterling waren wir zu Dritt und ich wollte etwas Druck machen.
Daniel Hubmann (Long):Das Gelände war so, wie wir es erwartet hatten.

Simone Niggli (Sprint):we didn't know too much about the zoo area, because there was no map of it...
Daniel Hubmann (Sprint):The course was more or less what we expected, in the zoo it was tricky and challenging and funny, but the forest was like on our trainings and the qualification.

Donnerstag, 20. August 2009

No suprises

Thierry Gueorgiou (1. MF): The terrain was not special for us, because we had a very good old map, so we knew what to expect. That's what I don't like in today's orienteering, that there are less and less surprises.
Daniel Hubmann (2. MF):It was more or less what we expected, but I think the runnability was not as good as we expected after some trainings in this area.
(Src: http://www.tajfutovb2009.hu/index.php?lang=en)

Eva Jurenikova (3. LQ Heat 1)Yesterday I set two courses on the old map of today's race as the last theoretical preparation for today. I wanted to have the same length and number of controls as at WOC. So if I was a course setter of the longQ, the courses would look like this:


und so sah es wirklich aus:

Samstag, 15. August 2009

Bernard Lagat zum Thema Doping

14.08.2009 05:00 Uhr
"Ein Betrüger hat mich bestohlen"

Doppelweltmeister Bernard Lagat über Olympia- Niederlagen, Doping und Vertrauen unter Läufern

SZ: Herr Lagat, ist es hilfreich, als Doppelweltmeister zur WM zu kommen?

Lagat: Ich bin nicht sicher. Es ist einerseits gut, weil ich weiß, was mich bei zwei Starts erwartet vom Zeit- und Energie-Management her. Aber es schauen mehr Leute auf mich, und alles andere als ein weiteres Double könnten sie als Versagen sehen.

SZ: Sie haben alles geplant wie 2007?

Lagat: Ich ändere nicht wirklich viel. Ich trainiere hart in April und Mai. Ende Mai, Anfang Juni beginnen die Wettkämpfe, die auch dazu da sind, um die Form aufzubauen für den August. Mein Trainer und ich planen immer so, dass ich meine beste Form bei der WM habe.

SZ: Keine Veränderungen nach Ihrem Misserfolg von Olympia?

Lagat: Nein. Bei den US-Trials, bei denen ich mich für Peking qualifizieren musste, habe ich mich noch gefühlt wie eine Million Dollar. Ich bin geflogen über 1500 Meter, über 5000. Aber als ich nach Tübingen zum Trainieren kam, bekam ich Probleme mit der Achillessehne. Drei Wochen vor den Spielen. Ich konnte nicht richtig trainieren. Ich war in Peking deshalb nicht perfekt vorbereitet.

SZ: Und so wurde das Doppelgold von Osaka zum Fluch.

Lagat: Ich sehe die Siege von Osaka nicht als einen Fluch. Die Leute könnten das denken, aber ich weiß, dass ich außerordentlich hart trainiert habe vergangenes Jahr. Ich habe nicht mit der Haltung trainiert, dass ich der Weltmeister bin oder irgendwie besser als andere Läufer. Ich habe wie ein Athlet trainiert, der Gold gewinnen will, nichts weniger. Ich habe in Peking das 1500-Meter-Finale nicht geschafft und war Neunter über 5000 Meter - das mag so aussehen, als hätte ich ein schreckliches Jahr gehabt. Aber wenn die Leute die Fakten kennen, werden sie meine Ergebnisse verstehen. Dieses Jahr konnte ich sehr gut trainieren. Jetzt will ich etwas zurückbekommen. Ich bin bereit für Berlin. Ich habe etwas zu beweisen. Dass ich 2008 nur schlecht war wegen der Verletzung.

SZ: In Peking fehlte Ihnen nur ein Platz zum 1500-Meter-Finale.

Lagat: Es war sehr, sehr, sehr knapp.

SZ: Hat Sie das nicht umso mehr geärgert, als Sie später erfuhren, dass Olympiasieger Rashid Ramzi positiv auf das Blutdoping-Mittel Cera getestet wurde?

Lagat: Ich wusste, dass ich nicht in Bestform war wegen der Achillessehne. Bei Olympia bin ich auf der Basis meiner Erfahrung gelaufen, meines Grundlagentrainings, und vor allem mit meinem Herzen. Ich habe gekämpft wie ein Löwe und ich bin um zwölf Hundertstel am Finale vorbeigeschrammt. Ich habe alle Schuld auf meine Achillessehne geschoben. Aber jetzt, mit den Nachrichten von Ramzi, ärgert mich das. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, er war nicht verdächtig. Er war sehr verdächtig. Ich habe meinen Platz im Finale verpasst, weil ein Betrüger ihn mir gestohlen hat. Aber was kann ich tun? Ich kann die Uhr nicht zurückdrehen. Ich kann nur sagen: Das Leben geht weiter und ich freue mich auf die nächsten Wettkämpfe.

SZ: Rashid Ramzi aus Bahrain war vielen verdächtig, weil er so selten auftauchte und er dann in Peking dominierte.

Lagat: Viele Leute haben an Ramzi gezweifelt. Als er die 800 und 1500 Meter bei der WM in Helsinki gewann, aus dem Nichts, haben viele Leute seine Siege infrage gestellt. Leider kommt das vor wegen Betrügern wie ihm. Die Leute müssen glauben, dass nicht jeder Gewinner Drogen nimmt. Dass es möglich ist, ein sauberer Athlet zu sein und Doppel-Weltmeister. Schauen Sie mich an!

SZ: Aber Ihren Doppelsieg fand mancher bestimmt auch verdächtig.

Lagat: Ich bin meine Zeiten nicht aus dem Nichts gelaufen. 1998 bin ich schon 3:34 Minuten auf 1500 Meter gelaufen, im Jahr darauf zwei Mal 3:30, ein Mal 3:28 und seither beständig 3:30 oder drunter. Das ist das Ergebnis von harter Arbeit, von reinem Schweiß und Mut. Und von dem Essen, das alle essen.

SZ: Sie vertreten die klassische Sportlobby-Denke: Doping als Einzelphänomen. Müssen Sie als Athlet so denken?

Lagat: Oh ja.

SZ: Oder glauben Sie wirklich daran?

Lagat: Ich glaube wirklich daran, dass es nur eine Handvoll Betrüger in der Leichtathletik gibt. Jawohl, das ist eine Handvoll zu viel, aber wir arbeiten in unserem Sport daran, sie loszuwerden. Die Öffentlichkeit glaubt, dass die Leichtathletik voll ist von Dopern, und ich glaube, das kommt daher, dass die Medien nur Geschichten über Doper machen. Man hört selten von ehrlichen Athleten. Wenn die Leichtathletik in die Hauptnachrichten kommt, geht es fast immer um Drogen. Das ist ein Problem. Als Athlet will ich am Start stehen und glauben, dass die Person links neben mir, die ganz links, die rechts, die ganz rechts, und alle anderen auch, sauber sind, so dass wir alle auf einer Ebene um die Wette laufen. Wenn ich die immer daran denken würde, dass er schmutzig läuft, würde mich das sehr stören während des Rennens.

SZ: Interessanterweise hat Ihr Dopingfall von 2003 Ihre Glaubwürdigkeit gestärkt. Ihre A-Probe soll damals positiv auf Epo gewesen sein, renommierte Wissenschaftler stellten sich auf Ihre Seite wegen einer Fehlinterpretation.

Lagat: Lassen Sie mich bitte klarstellen: Es war ein falscher Test. Ich bin nie positiv getestet worden. Als der Test nachuntersucht wurde, stellten die Wissenschaftler infrage, wie mein Test überhaupt für positiv erklärt werden konnte. 2003 waren meine Eltern mit mir bei der WM in Paris. Und als ich ihnen erklären musste, dass ich nicht starten darf, sagten sie: Du bist sauber. Wir kennen dich. Du nimmst ja nicht mal einen Hustensaft. Es war lustig, weil ein paar Wochen zuvor in Kenia hatte ich tatsächlich die schlimmste Erkältung meines Lebens. Und meine Mutter sagte: Warum kaufen wir nicht einfach ein Erkältungsmittel? Ich sagte zu ihr: Geht nicht, weil ich nie weiß, was in dem Mittel drin ist. Für dich ist es okay, aber wenn du regelmäßige Dopingtests machen müsstest, könnte das böse enden. Ich habe dann eine starke heiße Zitrone getrunken. Und als man mir sagte, mein Test sei positiv, sagte ich: Das kann nicht sein, Sie haben mich mit jemandem verwechselt. Sie sagten, ich sei es, und ich dachte: Warum ich? Ich war so wütend und bestürzt. Was ist der erste Satz von überführten Dopern in ihren Pressekonferenzen? Ich bin unschuldig. Und jetzt verteidigte ich, Lagat, mich, der ich nie irgendetwas genommen hatte, wie ein Doper.

SZ: Wie denken Sie jetzt darüber?

Lagat: 2003 hat viel Gutes gebracht. Der Epo-Test hat sich verbessert. Die Athleten-Rechte müssen gewahrt bleiben. Sie müssen wie Menschen behandelt werden. Unsere Karrieren können nicht in den Händen von schlampiger Laborarbeit liegen, ungenauen Methoden und falschen Interpretationen. Ich will dazu beitragen, dass sich saubere, ehrliche Athleten ihrer Rechte sicher sein können.

SZ: In den USA gab es den Balco-Skandal, der zeigte, dass in Teilen der kommerziellen Leichtathletik flächendeckend und nach ausgeklügelten Medikationsplänen gedopt wird. Tenor der Doper: Alle tun es, also tu ich das auch.

Lagat: Ich habe den Balco-Fall nicht intensiv verfolgt. Die ganze Geschichte ekelt mich an. Wenn diese Athleten so denken, haben sie eine schmutzige Phantasie. Diese Leute wollen doch nur ihre armseligen Entscheidungen rechtfertigen und ihre Gier. Sie haben im Sport nichts zu suchen. Ich glaube fest daran, dass es möglich ist, ohne Drogen gute Zeiten zu laufen. Hicham El Guerrouj (Olympiasieger aus Marokko, d. Red.) war der beste 1500-Meter-Läufer der Geschichte - und er lief sauber.

SZ: Können Sie sich da sicher sein?

Lagat: Ja. Ja. Ja. Ja, ganz sicher. Da ist etwas in seinen Augen. Ich konnte diesen Schmerz vom harten Training bei ihm sehen, die Traurigkeit, wenn er verlor, diese reine unschuldige Freude, wenn er gewann. Wenn sie dir in die Augen schauen können und du kannst darin die ehrliche Sehnsucht nach dem Sieg erkennen, weißt du, dass sie sauber sind.

SZ: Tatsächlich? Viele Dopingmittel und -methoden sind nicht nachweisbar. Und es hat erwiesenermaßen viele Doping-Weltrekorde gegeben.

Lagat: Über nicht nachweisbare Dopingmittel weiß ich nichts. Ich vergeude meine Zeit nicht mit Gedanken an so etwas. Natürlich kommt Doping vor. Die Fans vertrauen uns zu hundert Prozent, und dann stellen sie fest, Athleten nehmen Dopingmittel, und sie verlieren den Glauben in jeden Weltrekord. Ja, es gab Leute in der Vergangenheit, die gedopt haben. Und es gibt sie in der Gegenwart. Es hat genügend Athleten gegeben, die positiv getestet wurden, nachdem sie unglaubliche Zeiten gelaufen waren. Wem dürfen die Fans glauben? Die Fans denken: Leichtathletik ist ein schmutziger Sport, und das tut mir weh. Nicht alle in der Leichtathletik sind schmutzig.

SZ: Aber vielleicht mehr als die wenigen Positivfälle vermuten lassen.

Lagat: Naja, vielleicht . . . aber wie ich schon sagte, ich befasse mich nicht mit solchen Gedanken. Ich glaube nicht, dass es systematisches Doping gibt oder dass es so verbreitet ist, wie manche glauben.

SZ: Es gab das Dopingsystem der DDR, es gab das Dopingsystem Balco, 2008 flogen in Russland mehrere Nationalathleten auf. Und die Ansprüche an die Athleten sind hoch geblieben. Die Sportgesellschaft ist ganz wild auf Weltrekorde. Muss das sein?

Lagat: Wenn du als Athlet Leistung bringst und gewinnst, gewinnst, gewinnst, dann ist da noch etwas, das du erforschen möchtest. Zum Beispiel, ob du den Weltrekord brechen kannst. Das ist eine Sehnsucht. Das kommt mit der Arbeit. Ich selbst habe mir immer vernünftige Ziele gesetzt. Ich habe mir nie vorgenommen, den 1500-Meter-Weltrekord zu brechen. Weil ich wusste, das versuche ich vielleicht meine ganze Karriere und schaffe es nie so ganz. Ich glaube, dieser Weltrekord, die 3:26,00 von Hicham El Guerrouj (aufgestellt in Rom 1998, d. Red.) ist wirklich hart. Wenn ich ihn jagen würde, würde ich mich nur der Gefahr des Scheiterns aussetzen und am Ende eine glückliche Karriere verlieren.

SZ: Sie sind 3:26,34 gelaufen, in Brüssel 2001, als Zweiter hinter Hicham El Guerrouj, der damals 3:26,12 lief.

Lagat: Das war eine Überraschung, das ist einfach passiert. Neulich erst habe ich mich wieder an das Rennen erinnert. Ich wusste vor dem Rennen, dass ich in großartiger Form war und dass Hicham wirklich schnell laufen würde. Ich weiß noch, wie ich den anderen Kenianern beim Mittagessen sagte: Ich werde wie Kleister an Hichams Fersen kleben. Sobald er seine Füße hebt, werde ich da sein. So habe ich es gemacht, und dann hätte ich fast den Weltrekord gebrochen. Ich setze mich nicht unter Druck, den Weltrekord zu brechen. Wenn es passiert, passiert es. Wenn du hart trainierst und du eine realistische Chance hast, tu es. Aber arbeite dich nicht auf dafür. Dein Körper hat eine Grenze.

SZ: Überführte Doper wie der frühere 100-Meter-Weltrekordler Tim Montgomery haben diese Grenze künstlich verschoben. Sie werden nie wissen, was wirklich ihre Bestzeit gewesen wäre.

Lagat: Das will ich damit sagen. Du willst auf natürliche Weise herausfinden, was du leisten kannst. Was in den Köpfen der Betrüger vorgeht, weiß ich nicht, und ich werde es wohl nie wissen. Ich verstehe die Betrüger nicht. Wir haben nicht die selbe Wellenlänge. Weil sie keine Menschlichkeit haben, keinen Anstand. Nicht einmal Disziplin.

Interview: Thomas Hahn

http://www.sueddeutsche.de/

Kommentar: Lagat legt hier eine geballte Ladung Glaubwürdigkeit an den Tag. Wahrscheinlich hängt dies zusammen mit der hohen Emotionalität mit der er spricht. Dasselbe gilt auch für Bernhard Kohl, der auch ausführlich und emotional zum Thema redet.

Samstag, 27. Juni 2009

Doper Kohl erzählt


27. Juni 2009
«Und man hat bald die erste Spritze in der Hand»
Bernhard Kohl und seine Version des Doping-Zwangs im Radsport

Bernhard Kohl gilt als einer der wenigen überführten Sportler, die offen über die Doping-Praxis sprechen. Die Botschaft des gesperrten und am 25. Mai offiziell zurückgetretenen österreichischen Radprofessionals ist klar: Ohne Doping geht es kaum. Benjamin Steffen hat Kohl in Wien getroffen.

Wir sprachen am zweiten Ruhetag der Tour de France 2008 miteinander. Sie waren umschwärmt, Sie erzählten, wie Sie im Vorfeld 4500 Euro investiert hätten, um alle Bergetappen der Tour abzufahren . . .
Bernhard Kohl:. . . das sind Grundvoraussetzungen!
Klar. Aber jeder fragte: «Herr Kohl, sind Sie sauber?» Und Sie beteuerten stets: «Ja, klar.»
Du führst ein Doppelleben – und wenn du das erste Mal Doping nimmst, beginnst du damit. Du weisst, dass viel mehr dopen, aber keiner gibt es zu. Das Problem für die Sportler ist, dass Doping in den letzten Jahren zu einem viel grösseren Thema geworden ist. Wie sonst soll der Sportler reagieren, als immer nur zu sagen, er sei sauber; als alles immer vehementer abzustreiten. Obwohl er weiss: «Ich bin nicht sauber.»
Das war für Sie kein Problem – so zu sprechen?
Man lernt das und hat zwei Personen in sich. Die eine weiss: «So läuft es.» Die andere steht in den Medien und redet völlig anders. Sie muss überzeugend wirken, um authentisch zu sein.
Gerolsteiner, Ihre Equipe 2007 und 2008, galt als Vorkämpferin der Sauberkeit, was an den Anti-Doping-Botschaften des Leiters Hans-Michael Holczer lag. Nach Ihrem dritten Schlussrang wurden Sie als Hoffnung gepriesen, weil Sie aus einem vermeintlich sauberen Team kamen.
Die Medien sagten, es gebe die Alten – und es gebe die Jungen, und die stünden für sauberen Sport. Das wurde uns in den Mund gelegt, von Medien und Teams. Ich als junger Athlet musste das in der Öffentlichkeit vertreten, weil ich das vorgelebt bekam. Hätte ich sagen sollen: «Ich dope aber eigentlich»? Das geht doch nicht. Dazu hat der Sportler zwei Personen.

200 Kontrollen, einmal positiv

Vor der Festina-Affäre 1998 ahnten Aussenstehende nichts vom flächendeckenden Doping, vor 2006 nichts von der Blutdoping-Kundenkartei von Eufemiano Fuentes. Was ahnt man heute nicht?
Man braucht nur die Durchschnittsgeschwindigkeiten von Rundfahrten anzuschauen. Diese Rennen waren immer mit Doping verbunden, das sind Tatsachen – und heuer soll es plötzlich sauber sein? Man muss nur logisch denken. Ein paar Fahrer, die sauber sind, wird es geben, mag schon sein – aber es sind wohl nicht sehr viele.
Mitunter werden die hohen Tempi mit anderen Taktiken als früher erklärt.
Wer selber drinsteckt, versucht Antworten zu finden. Es gibt nur eine logische Erklärung, aber keiner will es wahrhaben. Sportler nicht, Medien nicht, die Öffentlichkeit nicht.
Was ist logisch daran, dass Sie in rund 200 Dopingkontrollen nur einmal positiv getestet wurden?
Rund 100-mal hätte ich positiv sein müssen. Aber es gibt immer Sachen, die nicht nachweisbar sind, Wachstumshormone, Eigenblutdoping. Das wissen auch die Anti-Doping-Agenturen. Aber wenn sie in Gesprächen mit mir hören, wie es abläuft, sind sogar diese Leute geschockt.
Vom EPO-Mittel Cera meinten Sie aber auch, es sei nicht nachweisbar – bis Sie erwischt wurden.
Richtig. Im Oktober 2007 kam mir Cera zu Ohren. In Sportlerkreisen meinte man, es sei nicht nachweisbar. Und wer eine Chance haben wollte mitzuhalten, brauchte Cera.
Nach der ersten Cera-Überführung Riccardo Riccos an der Tour de France 2008 erzählte Ihr Team-Chef Holczer, ein paar Fahrer hätten gejubelt – denn nun werde eine Lawine ausgelöst. Spielten Sie die Show mit und jubelten ebenfalls?
Ich sass vorn im Bus; keiner konnte sehen, wie ich reagierte. Ich dachte, Ricco habe einen Fehler gemacht und Cera zeitlich zu nahe am Tour-Start genommen – und ich hätte Glück gehabt.
Wissen Sie von anderen Fahrern konkret, dass sie dopen? Sehen Sie es ihnen an? Oder ahnen Sie nur, dass es alle machen, weil es ohne nicht geht?
Man hat die guten Freunde im Feld, von denen man weiss, was sie machen – und diese haben wieder andere Freunde. Der Kreis von Fahrern, über die man Bescheid weiss, ist relativ gross. Und an der Tour sieht man am Berg beispielsweise am Tritt, wer was gemacht hat. Man kennt die Fahrer schon lange, man weiss, wie der Stil ist, wenn der Fahrer gut oder schlecht drauf ist; man weiss, wie er wann blickt. Man schaut sich gegenseitig an und weiss: «Okay, du machst wohl das Gleiche wie ich.» Dieses Gespür bekommt, wer selber weiss, wie man gedopt fährt und wie ungedopt – wie man am Tag nach einer Bluttransfusion fährt.
Von Ihnen ist bekannt, dass Sie schon 2001, als 19-Jähriger, mit Doping begannen. Wie kam das?
Ich ging zur Bundeswehr, zur Sportförderung. Da wohnte ich mit anderen Sportlern aus anderen Sportarten zusammen, die älter waren. Wenn man Freundschaften aufbaut, wird man eingeweiht, und so steht man schon sehr früh vor der Kreuzung, ob man Profi werden und seinen Traum weiterleben will – oder es gleich sein lassen will. Wenn man mit 19 erfährt, wie gedopt wird, kann man sich ja ausrechnen, wie es als Profi sein muss.
Das ist also kein Tabu in diesem Umfeld?
Nein. Und man will natürlich immer die besten Mittel haben und wissen, wie's läuft. Und so bekommt man rasch vieles mit, und man hat bald die erste Spritze in der Hand. Und man setzt sie.
Das war für Sie kein Problem?
Die erste Spritze war Horror. Nicht unbedingt wegen des Dopings, sondern wegen der Spritze – wenn man sich noch nie zuvor eine Spritze selber gesetzt hat. Ich legte sie mehrmals weg, nahm sie wieder, setzte erneut an, auf die Bauchfalte. Bis ich hineinstach, verging eine gute Stunde.
Was war es?
Wachstumshormone.
Sahen Sie Doping nie als gesundheitliche Gefahr?
Leider nicht. Ich wurde nie aufgeklärt über mögliche Folgen. Man bekommt vieles mit, denkt aber, Zeitungen schreiben irgendwas. Wenn mich ein Arzt fragte, ob ich Doping verwende, sagte ich «Nein». Wieso hätte er mich also aufklären sollen?
Wussten Ihre Trainer Bescheid?
Nein. Andere Athleten wussten es. Oder eben Hintermänner. Oder Stefan Matschiner.
Aber Matschiner, Ihr Manager und Doping-Experte, betreute Sie nicht von Anfang an.
Nein, Matschiner war für den Bereich verantwortlich, wo Potenzial vorhanden war. Als ich 2005 bei T-Mobile Profi wurde, wusste ich, «okay, nun muss ich auch das Doping professionalisieren, denn die Kontrollen werden besser, die Wettkämpfe wichtiger». Aus Sportlerkreisen wurde mir der Name von Matschiner genannt, ich rief ihn an, und zwei Tage später hatten wir das erste Treffen. Er fragte mich nach meinem Rennplan, wie viel Doping ich schon verwendet hatte, und er sagte: «Hey, da gibt's noch Potenzial.»

Steigerungspotenzial, um zu dopen?
Genau – sofern das Doping richtig angewendet wird. Nach zwei Stunden Gespräch hielt ich das erste Säckchen EPO, Wachstumshormone und Testosteron in den Händen. Und einen ersten Dopingplan. Von da an war es systematisch.
Aus Ihren Worten ist zu entnehmen, dass Sie bei T-Mobile nichts von organisiertem Doping merkten. Wussten Sie einfach: Ich bin neu, ich will mithalten, aber ich muss es von aussen holen?
Ja. Doch nachdem ich 2006, im zweiten Jahr, Dritter geworden war im Dauphiné Libéré, bekam ich einen Anruf von dem T-Mobile-Arzt Lothar Heinrich. Er sagte, wir müssten uns unbedingt in Freiburg treffen, um alles weitere zu besprechen. Mir war klar, worum es gehen würde, nur hatte ich schon bei Gerolsteiner unterschrieben, das Gespräch war hinfällig. Bei T-Mobile war ich Helfer, bei Gerolsteiner konnte ich als Captain fahren. Ich wollte meine Grenzen ausloten. Und das machte ich ja auch ganz erfolgreich. Nur der Abgang war ein bisschen holprig.
Vor dem Wechsel zu T-Mobile waren Sie bei Rabobank. Diese Equipe ist auch nicht unumstritten.
Ich war ja nur in der Nachwuchsmannschaft. Da spielte Doping keine Rolle, soweit ich es mitbekam. Das war meine sauberste Zeit. Ich bekam vorgelebt, dass es ohne Doping gehen muss.
Vorgelebt?
Für Betreuer waren nicht einmal Koffein und Tabletten ein Thema, was bei mir normal war.
2007 beendeten Sie die Tour de France im 31. Rang, 2008 als Dritter. Wie sehr sind die Fortschritte mit Doping zu erklären?
Es gibt so viele Bausteine – wenn nur ein Baustein falsch gesetzt ist, hast du keinen Erfolg an der Tour. Man muss gut trainieren, sich gut ernähren, genug schlafen. Und ein Punkt ist Doping.
Hatten Sie 2007 dasselbe Dopingpaket wie 2008?
Nein. 2007 war mein erstes Jahr als Captain, alles war neu, die Vorbereitung, die Dopingpräparation – und die Frage, wie ich auch während der Tour dopen kann. Die Erfahrungswerte setzte ich relativ schnell um. 2008 Dritter zu werden, war über den Erwartungen.
Betrieben Sie auch schon 2007 Eigenblutdoping während der Tour?
Nein, damals nur im Vorfeld.
Dachten Sie 2007, Sie benötigten es nicht?
Nein, die Möglichkeiten waren noch nicht vorhanden. Ich musste zuerst einmal schauen, wie das abläuft, damit ich für 2008 Bescheid wusste.
Täglich «schlimme Momente»

Warum löste so etwas wie der Fuentes-Skandal 2006 bei den Fahrern nicht ein Umdenken aus?
Welche Fahrer mussten büssen? Nicht viele, höchstens Ivan Basso und Jan Ullrich. Für kurze Zeit war es durchaus ein Schock, in Wien, bei Humanplasma, wurde alles vernichtet. Unser Gedanke war: je grösser das System, desto gefährlicher. Daher beschlossen Matschiner, wenige andere Athleten und ich, im kleinen Kreis zu arbeiten, und kauften eine eigene Blutzentrifuge.
Denken die Fahrer nicht um, weil sie ahnen, es gebe noch manchen Blutdoping-Arzt wie Fuentes?
Jeder Sportler wäre froh, wenn er keine Dopingmittel mehr verwenden müsste. Wenn alles nachweisbar wäre – das wäre super. Das sportliche Ergebnis wäre fast dasselbe.

Wäre das Profileben angenehmer ohne Doping?
Viel angenehmer. Wie viel Zeit ich für das Thema verwendete, wie oft ich mir überlegen musste, wie ich negativ sein kann in Tests – das sind schlimme Momente, aber sie gehören dazu.
Wie oft kommen solche Momente vor?
Täglich. Das Doping muss zu deinem Körper passen. Keiner kann dir die Zauberformel sagen, du musst für dich selber das perfekte Doping herausfinden. Das ist ein Prozess.
Wie gross war Ihre Angst, erwischt zu werden?
Wenn du nur Produkte hast, die nicht nachweisbar sind, hast du keine Angst. Und wenn du Produkte im Körper hast, die acht, neun Stunden lang im Körper nachweisbar sind, schliesst du die Türe ab, stellst das Handy aus, löscht das Licht. Und wenn einer läutet, machst du nicht mehr auf.
Erlebten Sie das?
Nein. Gut, es läutete, aber ich kann ja nicht wissen, ob es ein Kontrolleur oder der Nachbar ist – denn du weisst, du darfst acht Stunden lang keine Tür aufmachen, sonst bist du positiv. Besser also, andere Produkte zu nehmen. Wachstumshormone, Cortison. Cortison ist kein Problem, sofern du eine Ausnahmebewilligung hast. Du gibst an, du habest Knieschmerzen, obwohl du nichts hast. Und schon bekommst du die Bewilligung.
Machen das alle?
Sehr viele.
Sind Sie für sich immer noch Tour-Dritter 2008?
Für mich persönlich ja. Ich weiss, wie hart ich am Erfolg arbeitete und wie der Erfolg im Vergleich mit den anderen zustande kam. Und so hat es für mich persönlich immer noch die gleiche Wertigkeit. Das Trikot, die Trophäen.
Mussten Sie diese zurückgeben?
Die bekommen sie nie. Ich habe sie gut versteckt. Die Trophäen wären ja leicht nachzumachen, die holen sie kaum – und wenn, hab ich sie verloren. Oder auf einem Flohmarkt verkauft. (lacht)

www.nzz.ch

Donnerstag, 25. Juni 2009

Doper Cancellara über Doper Kohl

Hat der Radsport dank Massnahmen wie dem Blutpass eine Chance, den Turnaround zu schaffen?
Wichtig ist, nicht ständig nur zurückzuschauen. Es gibt immer noch zu viele Leute, die das tun. Auf 1998, auf die Tour de France, auf die positiven Dopingfälle allgemein. Es wird zu wenig nach vorne geschaut, auf das geschaut, was in der Dopingbekämpfung passiert.

Dann kommt ein Bernhard Kohl...
...und man glaubt ihm noch!

Die Leute sagen: «Wir haben es ja schon immer gewusst.»
So ist es. Und darum habe ich mich bei diesem Thema bewusst ein wenig zurückgenommen. Es bringt manchmal gar nichts, etwas zu sagen. Dabei bin ich einer der wenigen, die überhaupt etwas dazu sagen. In gewissen Situationen ist meine Meinung gefragt. Aber ich sagte mir: Vielleicht sagst du besser zwei-, dreimal weniger etwas zum Thema.

Ihr Gefühl beim Blutpass?

Er ist sicher wichtig. Es ist gut, dass es ihn gibt. Aber ich weiss nicht, ob man damit Rennfahrer sperren kann, ich bin kein Wissenschaftler.

Ist Doping bei Saxo Bank ein Diskussionsthema?

Das Gute bei uns ist, dass alles stimmt. Und wir wissen: Wenn etwas passiert, machen sie den Laden zu. Also ist Doping kein Thema. Auch die Zeit der Infusionen mit Zuckerlösungen ist vorbei. In Frankreich oder Italien wanderst du in den Knast, wenn sie dich am Tropf erwischen. Die Richtlinien sind sehr, sehr strikt geworden. Aber es geht ja auch ohne.

War es nicht schön, dass all jene, die bei der letzten Tour de France so auffällig stark fuhren, Ricco, Piepoli, Schumacher, erwischt wurden?
(atmet tief ein) Es ist schön, dass es jeden, der etwas gemacht hat, erwischt hat. So soll es auch sein.

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/weitere/Ich-bin-etwas-Spezielles-und-keine-Billigware/story/12169179

Kommentar:
... und man glaubt ihm noch! Canchi! Hast du mal gelesen, was Kohl erzählt? Glaubwürdig und detailiert. Und dann kommst du, A-Geige, und meinst, du könntest ihn mit einer läppischen Bemerkung mundtot machen. Spätestens jetzt ist es für mich offensichtlich, dass du hier ein Teil der Omerta bist und ich warte auf den Tag, an dem du hopps gehst.

The KanPas Focus 200

So here is the KanPas Focus 200. Actually the compass making orienteering easy. Maybe even too easy? - Sorry for that. fig.1. What a beauty ...